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AutorenbildMichaela Hocek

Steirereck am Pogusch: Urlaub im Glashaus

Inspiration, Genuss und Visionen punkto Energieautarkie und Kreislaufwirtschaft, wohin man blickt, machen den Aufenthalt am Pogusch zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Es war nicht das wärmste Wochenende Mitte März in der Obersteiermark als wir das Glashaus am Pogusch, der österreichischen Spitzengastronomen und Neo-Hoteliers Birgit und Heinz Reitbauer, testen durften, aber die Übernachtung inmitten ausgefallener Zitrusfrüchte versetzte uns schnell in mediterrane Urlaubsstimmung. Das Konzept des temporären Lebens im Glashaus versetzte uns in der Sekunde in neugierige Laune. Denn hier wird das Nächtigen komplett neu gedacht und auf erfrischende wie stilvolle Weise fragmentiert. Wir empfehlen, sich mindestens zwei bis drei Nächte Aufenthalt zu gönnen, um die besondere Stimmung mitten im Grünen, ausgiebig zu genießen. Denn sowohl indoor als auch außerhalb der Glasmauern, beispielsweise bei einer Wanderung am Bründlweg, lässt es sich herrlich aufatmen.


Glashaus inside

Drehscheibe des Aufenthalts: Der begehbare „Spind“ mit Spiegel, da hier sowohl Kleidung, Kosmetika als auch Wertsachen etc. verstaut werden.

Die Luftfeuchtigkeit und der Duft nach Pflanzen empfangen auf besondere Weise, wir sind bestrebt, sofort die Entdeckertour zu starten. Doch halt: Zuallererst heißt es, Schuhe und Jacken ausziehen im Schuhraum, der an Schulzeiten und japanische Teehäuser zugleich erinnert – Teil eins der Entschleunigung. Als nächstes geht es in die hell durchfluteten Räumlichkeiten der gemeinschaftlichen Nassräume zur privaten Garderobe. Vorbei an der Sauna, erreichen wir unsere (eine von zehn aus heimischen Materialien gezimmerten) Kabane, die das Bett beherbergt. Die Sonne flutet unser spartanisch-kuscheliges Kabäuschen, die Vorhänge hinter den nicht verschließbaren, intransparenten Schiebetüren zeichnen faszinierende Lichtspiele auf Schlafstatt und Holz – Teil zwei der Entschleunigung. Danach inspizieren wir den Gemeinschaftsraum mit äußerst gemütlichen Stoffbänken und XL-Polstern, Kamin sowie großem Esstisch. Wir fühlen uns in der Sekunde zuhause, obwohl schon zwei Fremde Platz genommen haben. Ein kurzer Wortwechsel und schon ist die Privatsphäre wieder hergestellt. Denn „Respekt und Höflichkeit gegenüber allen Bewohnern, egal ob menschlichen oder pflanzlichen Ursprungs“ im Lebensraum Glashaus ist Teil der beim Einchecken erhaltenen Kurzinfo – Teil drei der Entschleunigung.


Nicht unerwähnt wollen wir das außergewöhnliche Konzept lassen, dass Gäste, die im Garten, in der Landwirtschaft oder der Küche mithelfen, nur die Hälfte bezahlen.

Fotos: Steirereck


Gastgeber par excellence

Die stets präsente Chefin, die mit allen Gästen plaudert. Der Hausherr, der uns trotz Mittagshoch durch sein Refugium führt und offensichtlich jede Stellschraube kennt, zu jeder Pflanze – egal, ob Küchenkraut, exotischer Fruchtträger oder alten Obstsorte im weitläufigen Garten – eine Geschichte kennt, gleichgesinnte Partner aufgetrieben hat und vor Forschergeist sprüht. Man merkt diesen beiden Menschen an, dass sie es lieben, rund um die Uhr beschäftigt zu sein. Wir hingegen lieben das Abendessen und Frühstück im Wintergarten, dass vom unvergleichlich zarten Schweinskotelett aus hauseigener Zucht, Beuschel, Schokoladen-Zirben-Zapfen bis zum Hausspeck, der auf der Zunge zergeht, reichhaltigem Käsebuffet, Patisserie-Highlights, Detox-Smoothie und vielem mehr Genuss auf höchstem Niveau zu bieten hat.


Viel Licht, der Duft von Pflanzen und Holz, entspannendes Grün für die Augen und das Gespür von Birgit und Heinz Reitbauer für luxuriöses Interieur, das dennoch die Aura absoluter Gemütlichkeit verströmt, charakterisieren das Glashaus. Die zufälligen Begegnungen mit anderen Gästen führen zu Gesprächen – oder auch nicht. Respekt und Ruhe werden großgeschrieben. Die Sauna mit Panoramafenster sowie der riesige Tisch bei der Tee- und Kaffeebar werden schnell zu Lieblingsplätzen.






Visionäre Unterkünfte

Für ihre hochkarätige Küche sind die Reitbauers längst international bekannt. Mit ihren kreativen Nächtigungskonzepten sind sie ein neues Abenteuer eingegangen: Kabanen im Glashaus oder auch Baumhäuser und Schlafen im Stall wird auf energieautarke und unkonventionelle Weise zelebriert. Die hier betriebene Kreislaufwirtschaft fühlt sich gut an und schmeckt hervorragend.


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