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  • AutorenbildMichaela Hocek

Nachhaltig unterwegs in Valencia

Mitte Januar fiel der Startschuss für die Periode der drittgrößten Stadt Spaniens als „European Green Capital 2024“. Drei Zahlen, die man sich gerne auf der Zunge zergehen lassen darf: Jeder, der 840.000 Einwohner ist maximal 300 Meter von grünen Stadtflächen oder einem Park entfernt und es finden sich rund 66.000 Bäume in der Stadt.


Die charmante und umweltfreundliche Stadt hat viel zu bieten: „Grüne Events“ und Konzerte das ganze Jahr über, unzählige Sportplätze und ein trockengelegtes Flussbett, das dank der Initiative der Valencianer statt zur Flughafenstraße, wie dem damaligen Staatsoberhaupt Franco vorschwebte, zum „Jardín del Turia“ (Turia-Garten) wurde. So kam es, dass die aufgrund des wichtigen Hafens ehemalige „Durchfahrtsstadt“ wegen des Hochwassers 1957 zum lebenswerten Hotspot für Einheimische, Studenten und Touristen aus aller Welt mit bedeutender Historie wurde, von der heute noch die Altstadt und zwei erhaltene Stadttore zeugen.


Paella und Frisches vom Feld


Im Rahmen unserer Pressereise durften wir mittags die regionalen Köstlichkeiten des Restaurants im Hotel „La Mozaira“ außerhalb der Stadt genießen, die eine geschmackvolle Augenweide sowohl auf dem Teller als auch in architektonischer Hinsicht waren. Eine Paella Valenciana vom Feinsten bekamen wir im Hotel „Parador de El Saler“ kredenzt. Und ja, es ist auch als Golfhotel bekannt. Doch bevor der große Aufschrei kommt: Wenn überhaupt, wird der nicht pflegeintensive Bermudagras-Golfrasen mit recyceltem Wasser aus den Zimmern bewässert, Solarpanele betreiben die Golf Carts, es gibt eine Aufzuchtstation für Landschildkröten, die Outdoormöbel sind aus recycelten Fischernetzen und ein Teil der Wege aus Autoreifen-Rezyklat.



 

Eine Stadt, die bewegt


Mit mehr als 200 Kilometern Radwegen und dem Citybike-System „Valenbisi“, das im Juni 2010 gegründet wurde, und bis heute zu sehr günstigen Tarifen und an vielen Plätzen der Stadt Verleihräder bereithält, eilt Valencia zu Recht das Prädikat „bike-friendly“ voraus. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es gibt kaum Steigungen, das Klima ist mild, man kann durch die Stadt, zum Meer und in den Nationalpark radeln, für motorisierte Fahrzeuge herrscht eine 30 km/h-Beschränkung in der Stadt, was das Radeln relativ ungefährlich macht.


Mit dem Trinkwasser in südlichen Städten ist es oft so eine Sache. Nicht so in Valencia. Über die Stadt verteilt, finden sich diese modernen Wasserspender, wo Flaschen und Thermoskannen kostenlos aufgefüllt werden können.


 

Vamos a la playa



Sämtliche Strände in Valencia sind von der blauen Flagge – dem Gütezeichen für Sauberkeit und der Einhaltung bestimmter Umweltkriterien – gekrönt. Natürlich kann man auch hier mit dem Rad eintrudeln und davondüsen. Neben den Stadtstränden Cabanyal, Malvarrosa und Patacona, die herrlich breit und von Beach-Volleyball-Plätzen sowie Strandbars bereichert werden, sollte man sich einen Spaziergang entlang der Promenade nicht entgehen lassen.


 

Sehenswürdigkeiten


Neben den jahrhundertealten Sehenswürdigkeiten wie der Markthalle „Mercat Central“ – planen Sie genügend Zeit für Austern, „Jamon“ (Schinken in diversen Reifegraden) und regionale, süße Verlockungen wie „Turrón“ (Nougat) des Herstellers Navarro oder „Orxata“ (Erdmandelmilch) ein –, der Seidenbörse, der „Plaza de la Virgen“ mit Kathedrale, Klöstern mit Innenhöfen samt Oliven- und Orangenbäumen und dem UNESCO-Weltkulturerbe Wassergericht etc., sollte man auf keinen Fall die „Stadt der Künste und Wissenschaften“ mit imposanter Architektur von Santiago Calatrava verpassen. Augen und Ohren auf heißt es auch puncto Street Art und Musikfestivals.



Guide-Tipp: Unbedingt einplanen sollten Besucher neben diversen Touren und Selbsterkundungen auch die gastronomische Tradition „Esmorzaret“ (esmorzar heißt das Mittagessen auf Valencianisch) zwischen 11.30 und 12.30 Uhr. Das ist eine hervorragende Gelegenheit, um den stadttypischen Wermut zu kleinen Snacks und Sandwiches zu genießen. Abends wird es im aufstrebenden Hafenviertel in der „Casa Montana“, einer alten Bar mit Nachhaltigkeitssiegel, authentisch. Wir hatten das Vergnügen eines Tapas-Abends mit Weinbegleitung an diesem originellen Ort und wurden definitiv nicht enttäuscht.


 

European Green Capital 2024


Im Interview verriet Antonio Garcia, Direktor European Green Capital, unter anderem, dass die ganze Stadt über LED-Beleuchtung verfügt und alle öffentlichen Gebäude mit Solaranlagen bestückt sind. „Turia transformierte die Stadt“, verkündete er stolz. Ebenso wie die Ziele, bis 2027 die Garten- bzw. Grünfläche pro Einwohner von 7,5 auf zehn Quadratmeter zu erhöhen, zu den vorhandenen E-Ladestationen auch mit der neuesten Generation von Schnellladern aufzurüsten und bis 2030 CO2-neutral zu werden. Damit auch die Einwohner langfristig etwas von dem Status als „European Green Capital 2024“ haben, wird es bis Ende des Jahres auch Events für alle Altersgruppen und in Schulen sowie weitere Baumpflanzungen im Zuge von CSR-Aktivitäten mit Unternehmen und Privaten geben. Darüber hinaus hob er hervor, dass in den letzten drei Jahren drei Plätze in der Altstadt vom Autoverkehr befreit wurden, Luftverschmutzungssensoren sowie Videokameras, die den Fahrzeugverkehr in der Altstadt kontrollieren, installiert und die Orangenbewässerung effizienter, sprich punktgenauer, gemacht wurden.


 

L‘Albufera



Ein Abstecher in den Naturpark Albufera, er ist nur zehn Kilometer von der Stadt entfernt und mit den EMT-Stadtbuslinien 24 oder 25 zu erreichen, wird am besten mit einer Kombination aus Bootsfahrt entlang der Reisfelder und einer Radtour zu weiteren Stränden – mit oder ohne Guide, beides ist problemlos möglich – verbunden. Zu entdecken gibt es Fischer bei der Arbeit, Wasservögel und die besondere Vegetation.


 

Speisekammer vor den Stadttoren


Die Huerta oder L’Horta von Valencia erstreckt sich von Puzol im Norden bis Albufera im Süden und ist von Erdmandel-, Reis- und Gemüsefeldern, Orangen- und Olivenhainen, Obstgärten sowie Weinbergen geprägt. Die grüne Landschaft mit einem jahrtausendealten Netz aus Bewässerungskanälen ist ideal für einen Spaziergang in beschaulicher Ruhe inklusive Blick auf die Berge in der Ferne. Natürlich ist diese sehenswerte Region mit dem Rad erreichbar – über die „Via Xurra“, die 15 Kilometer lang ist und Valencia mit Puzol verbindet. Es führen aber auch die U-Bahn sowie mehrere Buslinien (14, 15, 16, 23 und 70) hierher. Wer sich Gutes tun will, setzt als Programmpunkt eine Pause in einem der Restaurants hier oder den Besuch des Museums der Horchata ein.



 

Danke


Bedanken möchten wir uns für die Organisation der aufschlussreichen Pressereise bei dem Valencia Team von GCE, Global Communication Experts, in Frankfurt, dem VistitValencia-Team vor Ort, allen voran Laura Llopis, und Stadtführerin Belen Ruiz stellvertretend für alle Locals, die uns „ihre“ Stadt gezeigt haben.

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