Die Textilbranche steht im Hinblick auf Ressourcenschonung und Kreislaufwirtschaft vor besonderen Herausforderungen und Chancen. Vereine, Organisationen und nachhaltige Labels, die sich der Verlängerung des Lebenszyklus von Kleidung und der Minimierung des textilen Abfalls widmen, arbeiten an der stetigen Verbesserung.

Der Fokus von „HUMANA People to People – Verein für Entwicklungszusammenarbeit zu Kreislaufwirtschaft und Textilsammlung“ liegt auf der Wiederverwendung (Re-Use) von Altkleidern und Schuhen. Seit fast 40 Jahren wird aktive Containersammlung betrieben, die HUMANA-Shops bieten hochwertige Second-Hand-Kleidung an und tragen aktiv zur Kreislaufwirtschaft bei, indem Konsument:innen eine nachhaltige Alternative haben, um die Nachfrage nach neu produzierter Kleidung zu senken. „Unser Engagement, gut erhaltene, gebrauchte Kleidung direkt im Markt zu halten und Abfall zu reduzieren, ist dank der fleißigen Mitwirkung unserer Kleiderspender:innen und Shop-Kund:innen möglich“, erzählt Geschäftsführer Henning Mörch im Interview.
Der Sozialzweck ist ein weiterer, wichtiger Aspekt: Mit dem Reinerlös werden soziale und humanitäre Projekte im Globalen Süden und in Österreich unterstützt. „So schaffen wir dreifachen Nutzen aus der Textilsammlung – für die Umwelt, für die textile Kreislaufwirtschaft und für Menschen in Not“, so Mörch.
Die EU hat 2022 eine eigene Strategie für eine nachhaltigere Textilwirtschaft beschlossen, die die schrittweise Einführung von Ökodesign-Produktstandards, den weiteren Ausbau der Textilsammlung und des Reuse sowie des Faserrecyclings bis 2030 vorsieht. Für HUMANA bedeutet dies, dass noch stärker in die gezielte Sammlung und Wiederverwendung (in Zusammenarbeit mit den HUMANA Partner-Kleidungssortierwerken in der EU) investiert wird, um wertvolle Ressourcen im Kreislauf zu halten und die Umweltbelastung durch Textilabfälle weiter zu verringern.

Re-Use ist mehr als ein Trend
„Gemeinsam möchten wir das Bewusstsein für die Wertigkeit von Textilien stärken und zeigen, dass jedes Kleidungsstück eine zweite Chance verdient. Mit den neuen EU-Vorgaben im Rücken werden wir unser Engagement noch weiter ausbauen, um die Kreislaufwirtschaft zu stärken und eine nachhaltige Zukunft für kommende Generationen zu sichern.“
Henning Mörch, Geschäftsführung HUMANA Österreich
(Bilder: HUMANA)
Weniger Müll, mehr Stil - Slow Fashion punktet

Edle One-Size-Mode
Schlichte, zeitlose Damenmode aus ökologischen Stoffen, die in kleiner Stückzahl in der Schweiz – meistens erst nach Kundenbestellung – produziert wird: Das ist das Credo des Labels Livia Naef. Das Mantelkleid der aktuellen Kollektion hat das Zeug zum It-Piece jeder Capsule Wardrobe. Einige Unikate sind aus altem Schweizer Leinen gefertigt, das kompostierbar ist. Zum Teil wird mit Foodwaste und Pflanzen selbst gefärbt. Weiters zum Einsatz kommen GOTS-zertifizierte Bio-Merinowolle und Bio-Wolle, Dupion- und Bouretteseide. Außerdem bemerkenswert: Viele der Modelle sind One-Size von Größe 34 bis zu 52 konzipiert.
ca. EUR 740,-
Respect Line
Diese Kollektionslinie an Statement-Herrenhemden von Fil Noir mit floralen Prints und anderen Mustern ist aus GOTS-zertifizierter Baumwolle geschneidert. Bei der Verpackung wird auf Polybeutel aus Plastik ebenso verzichtet wie auf Kragenverstärker, Plastikklammern oder Nadeln. Die Hemden werden nur gefaltet und mit einem recyclingfähigen Band zusammengehalten.
EUR 139,- ➞ fil-noir.com

Strick- und Outerwear
Die Winterkollektion von Lanius ist gespickt mit funktionalen, nachhaltigen und kuscheligen Essentials – von eleganten Strickpullovern bis stilvollen Winterjacken in zeitloser Ästhetik. Die Knitwear spielt diesmal mit Oberflächen in monochromen Farben und pastelligen Tonkombinationen. Zum Einsatz kommen hochwertige Materialien wie Alpaka-, Bio-Merino- und Bio-Baumwolle. Jacken und Mäntel warten mit minimalistischem Design auf, um mehrere Jahre durch die kalte Jahreszeit zu begleiten.
Streifenpullover EUR 259,90 ➞ lanius.com
Zehn-Jahr-Jubiläum
Konsequent ökologisch, kompromisslos fair – und nachhaltig erfolgreich: Das kann das Kasseler Fair-Fashion-Label MELA mit Stolz behaupten. 2014 wurde in Lüneburg mit einem Basic-T-Shirt aus fair produzierter Baumwolle in sechs Farben gestartet. Heute ist die Marke bei 300 europäischen Fachhändler:innen und im eigenen Onlineshop erhältlich. Die Dreifach-Zertifizierung nach Fairtrade Cotton, Global Organic Textile Standard (GOTS) und dem staatlichen Textilsiegel Grüner Knopf ist nach wie vor Teil der Unternehmens-DNA.

Langarmshirts ab EUR 39,90 ➞ melawear.de
Urbanes Design
Die cleane Ästhetik des neuen „Urbaneer Rolltop“ von Lilienthal Berlin überzeugt. Er besteht aus wasserabweisenden Materialien und punktet mit praktischen Features wie einen ausklappbaren Reflektor oder einem Nassfach für Sportsachen sowie einem gepolstertes Fach für das Notebook oder Tablet. Das niedrige Gewicht und die zusätzlichen Straps für den Transport von Radhelm
oder Yogamatte sind weitere Vorteile.
EUR 129,- bis 139,- ➞ lilienthal.berlin

Entspannte Sportlichkeit
„Line up“ ist der Name der neuen Kollektion von OPUS, die mit soften Sweat- und Jerseyqualitäten die Garderobe um komfortable Basics erweitert. Wide Leg Pants, Blousons und Hoodies sind die Herzstücke für die ersten Monate des Jahres 2025. Die Styles sind ab Januar erhältlich und ja, Blousons und Blazer werden wieder über dem Hoodie getragen.
Jeans ab EUR 69,99 ➞ opus-fashion.com
Zeigt her eure Füße - atmungsaktiv

Es wird bunt
Die Key-Styles der neuen Veja-Kollektion „Volley“ in Lavendel weckt bereits die Vorfreude auf den Frühling. Die Sneaker der Marke sind aus biologischen und fair gehandelten Materialien wie Amazonas-Gummi und agro-ökologischer Baumwolle gefertigt. Passend zur Überzeugung der Marke, dass die „nachhaltigsten Sneaker, die sind, die wir bereits besitzen“, präsentieren sich seit Juni 2020 die Reparaturstationen des „Clean, Repair and Collect“-Projekts an aktuell acht Standorten in Europa.
ca. EUR 150,- ➞ veja-store.com
Positivbeispiel
Das „Second Cut“-Projekt von Smartwool bewahrt alte Socken vor der Müllhalde. Die ausrangierten Socken werden über das firmeneigene Rücknahmeprogramm seit April 2024 auch in Europa gesammelt und wiederverwertet. Die „2nd Cut Hike Socks“ bestehen zu einem Drittel aus wiederverwerteten alten Socken und Produktionsabfällen – kombiniert werden sie mit ZQ-zertifizierter Merinowolle und weiteren teilweise recycelten Fasern.

EUR 24,95 ➞ smartwool.eu
Comments