K wie Klimakterium: Spannende Lebensphase
- Michaela Hocek
- 23. Mai
- 6 Min. Lesezeit

Grundsätzlich gibt es kein spezielles Alter für den Eintritt der Wechseljahre, doch meist werden Veränderungen rund um den sinkenden Östrogenspiegel im Alter von 45 bis 55 Jahren wahrgenommen. Dies ist meist auch die Zeit, wo man beginnt, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen und anfangs ratlos ob der vielen Informationen seinen Weg zu finden sucht. Wir wollen auf den folgenden Seiten einige Orientierungshilfen aufzeigen, denn den Austausch mit Mediziner:innen und ein Eingehen auf individuelle Anamnesen können wir nicht ersetzen.
Begriffserklärung
Beginnen wir also bei den Basics – den vielen einzelnen Begriffen, die alternierend verwendet werden und mitunter Verwirrung stiften. Die Wechseljahre bzw. der medizinische Begriff Klimakterium bezeichnen G die gesamte hormonelle Veränderung in der Lebensmitte einer Frau. Da der Beginn oft nicht bestimmbar ist, wird die Dauer mit bis zu zehn Jahren beziffert. Die Prämenopause ist der Abschnitt, in dem die Eierstöcke nach und nach unproduktiver werden und sich der Hormonhaushalt zu verändern beginnt. In der Perimenopause, meist ab dem 40. Lebensjahr, variieren Regelzyklen, Blutungen werden unregelmäßiger, stärker oder schwächer, Spannungsgefühle in der Brust, Wassereinlagerungen, Migräne oder Schilddrüsenprobleme können sich bemerkbar machen. Die Zeit ein bis zwei Jahre vor und bis zu einem Jahr nach der letzten Regelblutung ist meist auch jene, in der man mit Hitzewallungen, Schweißausbrüchen, Nachtschweiß, Schlafproblemen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen, Stimmungsschwankungen, Scheidentrockenheit, juckender Haut, Libidoverlust oder verstärktem Harndrang Bekanntschaft macht. Das Sinken der Konzentration des Östrogens kann zu Bluthochdruck führen. Die Menopause ist die dritte Phase und ist mit dem Zeitpunkt der letzten Periode determiniert. Der genaue Eintritt wird rückwirkend bestimmt, wenn über ein Jahr keine Monatsblutung aufgetreten ist. Durchschnittlich ereignet sich die Menopause im Alter von 51 Jahren. Mit dem Beginn der Postmenopause zwölf Monate nach der letzten Menstruation pendelt sich der Hormonhaushalt auf seinem neuen Niveau ein. Nun ist es wichtig, abzuklären, ob eine Osteoporoseprophylaxe sinnvoll ist, da die fehlende Östrogenproduktion den Knochenabbau begünstigt. Schwindende Muskelkraft kann Rückenschmerzen auslösen und so wird Krafttraining zum Thema. Es wird auch häufig von Antriebslosigkeit, trockenen Schleimhäuten, dünneren Haaren und mehr Faltenbildung sowie Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen berichtet. Ob und wie schwer die Beschwerden sind, ist sehr verschieden. Gleich ist jedoch, dass in dieser Lebensphase Aufmerksamkeit und medizinische Abklärung wichtig sind.
Strike A Pause

Das All-in-one-Produkt von Depuravita zielt mit Schisandra, Astralagus, Cordyceps, Ashwagandha, Rhodiola, Rotklee und Borretschöl darauf ab, sowohl Hormone als auch Libido zu untersützen. Die Sachets, die täglich mit Wasser, Smoothie, Saft oder Joghurt eingenommen werden, enthalten auch Vitamin D und K, um das Osteoporoserisiko zu senken und die Zähne zu stärken.
Ätherische Öle gezielt einsetzen

Der Bio-Hitzewallungsspray von Primavera trägt mit einer wohlduftenden und wirksamen Mischung aus Rose, Muskatellersalbei, Salbei, Pfefferminze, Bergamotte und Osmantus dazu bei, dass das Schwitzen als weniger belastend empfunden wird. In der Aromatherapie steht dieses Bouquet für Entspannung, Stimmungsaufhellung, Lebensfreude, Zuversicht und Vertrauen.
Ganzheitliche Frauengesundheit

Das Mikronährstoff-Präparat Juno von Biogena ist das Ergebnis von viereinhalb Jahren Forschung an dem Thema „weibliche Lust als Nahrungsergänzungsmittel“. Es enthält Damiana, eine Heilpflanze für sexuelles Verlangen der indigenen Völker Mexikos, entspannungsfördernden und emotional ausbalancierenden Safran sowie stark antioxidativen Seekiefer-Rindenextrakt zum Schutz der Blutgefäßwände.
Neuer Lebensstil

Wie auch schon in einigen Phasen und Altersstufen davor, gehen die Wechseljahre mit Veränderungen einher und sind unabänderlicher Teil des Lebens – unvorhersehbar ist immer nur in welcher Ausprägung. Ist man Mutter, sind die Kinder meist schon flügge geworden, und die Verantwortung für andere nimmt ab. Was gut ist, denn nun bleibt mehr Zeit für das Finden neuer Tagesabläufe und Rituale, eine gesunde Lebensweise, ausreichend Bewegung, sportliche Kräftigungseinheiten, eine gute Schlafhygiene und ausgleichende Yoga-, Pilates- und Entspannungssessions von Meditation über achtsames Atmen bis zu Klangmassagen oder Beckenbodentraining für einen selbst. Denn Gehirn, Geist, Immun- und Herz-Kreislauf-System erwarten vermehrte Aufmerksamkeit. Der Dank sind die Ausschüttung von Glückshormonen, die Kräftigung des gesamten Körpers und insbesondere den Knochen, Organen und dem Verdauungsapparat. Es kann schon Zeit in Anspruch nehmen, bis man optimale Tagesabläufe und Schlafrhythmen, die richtigen Nährstoffe und Mineralien oder Medikamente gefunden hat. Kommunikation und Austausch sind wichtig, es sollte keine Tabuthemen geben. Zahlreiche Plattformen und Podcasts helfen mit, damit zu brechen. Hier einige Tipps: Auf wechselweise.net finden sich eine Menge Expert:innen, die aus unterschiedlichsten Perspektiven zum Thema berichten. Die Podcasts „Menomio“ und „Hormongesteuert“ warten mit unzähligen Interviewpartner:innen und Fragestellungen auf, um die Wechseljahre als Selbstverständlichkeit zu etablieren. Neu ist der Podcast „Von wegen Pause!“ von Moderatorin und Motivationscoach Birgit Fenderl. Die Wechseljahre laufen in vier Phasen ab, bevor sich der Hormonhaushalt wieder auf seinem neuen Niveau einpendelt.
Experten-Know-how nutzen
Laut Diana Malcangi, Scientific and Regulatory Consultant bei Natrue, sollten im Bereich der Kosmetik und Körperpflege Feuchtigkeitscremes, Masken und Seren mit natürlichen Vitaminen und Mineralien unterstützend eingesetzt werden, um trockene, dünnere und weniger elastische Haut aufgrund weniger produziertem Östrogen zu pflegen. „Einige der besten natürlichen Öle sind Arganöl, das reich an Vitamin E und essenziellen Fettsäuren ist,Hagebuttenöl, das reich an Antioxidantien und Vitamin A ist, Hyaluronsäure als effektiver Feuchtigkeitsspender und an Mineralien, natürlichen Peptiden und Antioxidantien reiche Algenextrakte.“ Ganzheitlich widmen sich Peggy Reichelt und Monique Leonhardt, die Gründerinnen des Berliner Unternehmens „XbyX – Women in Balance“ den Wechseljahren, weil „wir Frauen vom Menopausen-Stigma befreien und in allen Lebensphasen aktiv auf körperlicher, hormoneller und mentaler Ebene unterstützen möchten“. Im Mittelpunkt stehen wissenschaftlich erarbeitete, natürliche und ganzheitliche Lösungen für hormonelle Balance, Wechseljahre und gesundes Altern. Das Spektrum reicht von einer breiten Produktpalette an pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln, die speziell für den weiblichen Körper im Wandel entwickelt wurden, hin zu Sportund Ernährungs-Programmen per Video. Sie verknüpfen alltagstaugliche Übungen, Anleitungen und Tipps mit praktischem Wissen rund um Wechseljahre und gesundes Altern. Im Oktober diesen Jahres veranstalten Reichelt und Leonhardt erneut die „Pro-Age Konferenz“ in Berlin, wo Workshops stattfinden und Speaker Panels renommierter Gesundheitsexpert:innen eine Bühne geboten wird. Und auch Patricia Purker, medizinische Wissenschaftlerin und Kräuterpädagogin, die auf der nächsten Seite auch pflanzliche Tipps für die Wechseljahren gibt, hat uns ihre Sicht auf einen ganzheitlichen Ansatz bei der Nährstoffversorgung in der Menopause erklärt: „Hormonregulierende Mikronährstoffe wie Vitamin D, Magnesium, B-Vitamine, Zink und Omega-3-Fettsäuren unterstützen den Stoffwechsel und die Hormonproduktion. Sie sind oft in Nahrungsergänzungsmitteln, z. B. in Kombination mit Rotklee-Extrakt enthalten. Kalzium und Vitamin K2 sind wichtig für die Knochengesundheit, da durch den sinkenden Östrogenspiegel das Osteoporoserisiko steigt. Viel Kalzium steckt in Hülsenfrüchten (auch im frischen Rotklee) sowie Nüssen und Vollkorngetreide. Eine proteinreiche Ernährung erhält die Muskelmasse und kann Blutzuckerschwankungen minimieren, die sich auf Stimmung und Energie auswirken. Auch hier sind Nüsse und Hülsenfrüchte wie z. B. Sojaprodukte empfehlenswert.
In Hormon-Balance kommen
„Peri Balance“ von XbyX ist ideal für Frauen, die noch ihre Periode haben und ihren Körper bewusst während der Perimenopause unterstützen möchten. Der vegane Wirkstoffkomplex aus Reishi, Mariendistel, Mönchspfeffer, Sulforaphan aus Brokkoli-Extrakt, N-Acetylcystein sowie Selen, Vitamin C und E unterstützt den Hormonstoffwechsel und das Immunsystem. Ein Löffel des Pulvers wird täglich mit Wasser, Saft, Tee, Shake oder Smoothie verrührt und getrunken.
Welche Kräuter für diverse Symptome in den Wechseljahren?

Tipps von Dr. Patricia Purker, Gründerin Naturakademie
Hitzewallungen/Nachtschweiß
Salbei (Salvia officinalis) ist eine anerkannte Heilpflanze bei übermäßiger Schweißproduktion. Seine Inhaltsstoffe, allen voran die Gerbstoffe (Lamiaceengerbstoffe), sind für diese Wirkung verantwortlich. Wegen seiner traditionellen Verwendung bei Wechseljahresbeschwerden hat man lange vermutet, dass er auch eine hormonelle Wirkung haben könnte. Dies ist inzwischen widerlegt, weshalb sich Salbei auch gut eignet, wenn man gleichzeitig eine Hormontherapie macht, da es zu keinen Wechselwirkungen kommt.
Anwendung: Salbeiblätter als Tee oder Tinktur verwenden
Stimmungsschwankungen
Rotklee (Trifolium pratense): Etwas weniger gut untersucht als Sojaisoflavone sind die Isoflavone des Rotklees, die aber gerne als Alternative verwendet werden. Sie haben eine Östrogen-ähnliche Wirkung und werden in der traditionellen Heilkunde als unterstützend bei Wechseljahresbeschwerden angewendet. Man nimmt an, dass sie den sinkenden Östrogenspiegel teilweise ausgleichen und daher die Symptome geringer werden.
Anwendung: Trifolii pratensis flos (Blüten) wird als Trockenextrakt und traditionell auch als Tee eingenommen.
Die Wirkstoffe der Traubensilberkerze (Actaea racemosa Syn. Cimicifuga racemosa) werden aus der Wurzel des Hahnenfußgewächses gewonnen. Sie werden gegen Hitzewallungen und übermäßiges Schwitzen, aber auch Schlafstörungen, psychische und neurovegetative Wechseljahresbeschwerden wie Angstzustände, Nervosität und Stimmungsschwankungen eingesetzt.
Anwendung: Da Hahnenfußgewächse giftig sind, werden ausschließlich standardisierte Extrakte verwendet. Ärztliche Beratung ist empfehlenswert.
Schlaflosigkeit & Unruhe
Hopfen (Humulus lupulus) gehört zu den Hanfgewächsen und weist Inhaltsstoffe aus der Gruppe der Cannabinoide auf – enthält jedoch kein THC oder CBD. Hopfen wird traditionell zur Beruhigung und als Einschlafhilfe verwendet. Außerdem enthält er Phytoöstrogene, die laut einigen Untersuchungen die Häufigkeit von Hitzewallungen reduzieren könnten (allerdings nicht deren Stärke).
Anwendung: Lupuli strobulus (Hopfenzapfen = weibliche Blüten) als Tee, Tinktur oder Trockenextrakt (in Kombination mit Baldrian hat das HMPC – The Committee on Herbal Medicinal Products – die Wirkung des Trockenextrakts als nachgewiesen/„well-established use“ bestätigt).
Anwendung: Baldrian (Valeriana officinalis) ist als Tee, Trockenund Flüssigextrakt, Pulver, Badezusatz und Presssaft vielseitig einsetzbar und gilt als traditionelles Heilmittel bei leichten Stresssymptomen und zur Schlafunterstützung.
Naturakademie

Dr. Patricia Purker gibt als medizinische Wissenschaftlerin, zertifizierte Kräuterpädagogin und Autorin ihre Passion für Pflanzenphänomene, Heilkräuter und wissenschaftlichen Background sowie moderne Anwendungen weiter.
Komentarze