Bewusstes Haareschneiden
- Lisa Gutzelnig
- 13. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Das Konzept des Schweizers Martin Burri wird mit großer Achtsamkeit, Sorgfalt und Liebe vollzogen. Das von ihm kreierte „Haarelesen“ ist liebevoll und sehr individuell.
Haare schneiden ist immer ein einschneidender, mit Vorfreude erwarteter Moment. Oft wünscht man sich nicht nur einen neuen Schnitt, sondern möchte den Ort mit einem neuen Lebensgefühl verlassen. Beim bewussten Haarelesen und Haareschneiden darf der Kunde zusätzlich eine tiefe Entspannung erfahren. Es wird ohne Spiegel gearbeitet – einzig und allein die Wahrnehmung darf in den Mittelpunkt rücken. Begleitend mit einer Meridianmassage am Kopf unterstützt der Friseur das Farblicht mit Farböl Körper, Geist und Seele. Das bewusste Haarschneiden bietet Hilfe und Stärkung der Haare in ihrer eigenen Sprungkraft. Viele Kund:innen bestätigen, dass sie die Intensität des Erlebnisses auch noch mehrere Tage nach der Behandlung spüren.
Das Haar, ein lebendiges Organ

Das Haar ist eng mit unseren körperlichen Energieströmen und der Psyche verbunden. Über eine spezielle, langsame und liebevolle Haarschnittbewegung bringt man alle Haarspitzen miteinander in Verbindung und erwirkt somit eine selbsttragende Form. Der natürliche Fluss und die eigene Bewegung des Haares werden respektiert und gefördert. Das bewusste Haareschneiden ermöglicht dem Haar seinen Raum und seine Natürlichkeit einzunehmen.
Um die Haare bei der Körpersprache mitreden zu lassen und eine harmonische klare Aussage ihres gesamten Erscheinungsbildes zu erreichen, ist es wichtig auf dem Kopf ein Gefühl und nicht eine von Ihnen bestimmte Frisur zu erzeugen. Die Frisur entsteht während des bewussten Haareschneidens und beschränkt sich auf das Reduzieren der Haarlänge von 0,5 bis 1 cm. Die Haare fallen danach in ihrer eigenen Wuchsrichtung. Dies schließt einen Haarschnitt nach einem bestimmten Wunsch, z.B. nach einem Foto, aus.
Das Haar ist laut Burri ein Energieleiter, es hat sowohl Antennenfunktion als auch einen psychischen Speicherwert. Durch „das bewusste Haareschneiden“ entsteht eine Vibration auf den Kopfzonen direkt am Haarnerv. Wir können lernen, was wir selbst bewirken können, wenn wir beginnen, unser Haar zu verstehen. So bekommen wir die Möglichkeit, unsere Haare einmal anders zu betrachten – zu erspüren statt visuell zu kontrollieren und in eine Form zu zwängen. Wir können eine Beziehung aufbauen – eine Beziehung über die Haare zu uns selbst. So ist das Erlebnis eines bewussten Haarschnitts beim Naturfriseur eine schöne Anregung zur Selbsterkenntnis und bestimmt ein inspirierender Erfahrungsbericht für Ihre Freund:innen.
Ganzheitlicher Ansatz
Die Naturfriseur:innen haben den gesamten Menschen im Blick. Dabei erfinden die Haarprofis die Schere nicht unbedingt neu: Sie sind sehr gut und klassisch ausgebildet und wissen, was ihre Kund:innen möchten. Gleichzeitig befreien sie das Friseurhandwerk von künstlichem Schnickschnack und stellen die Friseurbehandlung unter ganzheitliche Aspekte. Genau wie ein guter Arzt nicht nur Medikamente verschreibt, sondern konkret erfragt, welche Bedürfnisse Patient:innen haben. Das Wissen wird den Naturfriseur:innen in einer entsprechenden Fortbildung vermittelt. Negative Faktoren wie eine falsche Ernährung, psychische Belastungen oder auch die innere Einstellung zur eigenen Persönlichkeit wirken sich oft auf das Äußere eines Menschen aus und beeinflussen auch die Haarstruktur. Das gilt natürlich auch für aggressive Chemikalien, die kurzzeitig Erfolg bringen mögen, langfristig aber vor allem schaden.

Pflanzenhaarfarbe statt chemischer Keule
Die Naturfriseurexpert:innen verwenden ausschließlich natürliche, idealerweise zertifizierte Mittel, zum Waschen, Pflegen oder Stylen. Standardmäßig werden Bio-Shampoos je nach Haartyp, Wildschweinborstenbürsten und hochwertige Bio-Pflegeprodukte eingesetzt. Verzichtet wird in jedem Fall auf chemische Colorationen oder schädliche Pflege- und Haarfärbemittel. Das typische Jucken oder Brennen der Kopfhaut, das Kund:innen oft nach herkömmlichen Friseurbesuchen beklagen, sind bei Verwendung von Bio-Produkten äußerst selten. Spannend: Insgesamt gibt es etwa 150 Pflanzenarten, die Farbstoffe enthalten. Die farbgebenden Bestandteile sitzen in Blüten, Blättern, Wurzeln, Schalen, Früchten, im Holz, in der Rinde, sind Harze oder Gummi. Allerdings eignen sich nicht alle Färberpflanzen zum Färben von Haaren. Zu den bekanntesten Pflanzenhaarfarben zählt Henna. Henna wächst in Nord- und Ostafrika sowie in weiten Teilen Asiens. Das Hennapulver wird aus den getrockneten und zerriebenen Blättern des Hennastrauches gewonnen und zum Färben mit warmem Wasser angerührt. Nach sechs bis acht Stunden verbindet sich Henna dauerhaft mit dem Haar. Für eine natürliche Haarfarbe sind aber noch deutlich mehr Pflanzen geeignet. So gehören Walnussschalen, Kamille, Hibiskus, Weizen, Kurkuma, Salbei, Oregano, Kümmel, Kaffee, schwarzer Tee, Indigo, Rote Beete und weitere pflanzliche Grundstoffe dazu. Je nach gewünschtem Farbton bestehen die Naturhaarfarben aus einer Mischung mit unterschiedlichen Gewichtsanteilen.
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