Nicht nur seit der Corona-Pandemie erfreut sich das Online-Shopping einer immensen Beliebtheit. Doch das Einkaufen von zu Hause aus bringt auch einen ungewünschten Nebeneffekt mit sich: Rücksendungen. Alleine in Deutschland wurden im Jahr 2020 315 Millionen Online-Bestellungen an den Absender zurückgeschickt. Für die Umwelt stellt dies eine erhebliche Belastung dar, denn neben den Emissionen durch den Rücktransport entsteht auch eine Menge Müll, da retournierte Artikel oft vernichtet werden. Hinzu kommt, dass das Zurückschicken von Paketen (fast immer) kostenlos möglich ist, wodurch viele zusätzlich zum Retournieren verleitet werden.
Dem Münchner Start-up Keepoala ist dieses Problem ein Dorn im Auge, es möchte unnötige Rücksendungen massiv eindämmen – mithilfe einer Smartphone-App. Die Idee dahinter ist einfach: Für jede nicht zurückgeschickte Bestellung erhalten die Nutzer Punkte, die sie wiederum gegen Prämien einlösen können. Sollte sich das Zurückschicken allerdings nicht vermeiden lassen, können dennoch Punkte gesammelt werden. Hierfür müssen jedoch die genauen Retourengründe angegeben werden. Diese Daten sollen den Onlineshops dabei helfen, ihre Produkte und Produktbeschreibungen anzupassen, um falsche Bestellungen künftig zu vermeiden.
Bei Einkäufen über die Partnershops werden die Punkte automatisch auf dem Nutzerkonto gutgeschrieben. Wird bei anderen Online-Händlern bestellt, muss das beigelegte Retourlabel mit dem Smartphone eingescannt werden. Nach Ablauf der Rückgabefrist prüft das Unternehmen automatisch, ob das Label verwendet wurde. Ist dies nicht der Fall, gibt es Punkte.
Aktuell arbeitet Keepoala mit 13 Onlineshops aus dem Modebereich zusammen, überwiegend aus dem Fair Fashion-Segment. In Zukunft sollen weitere Mode-Shops folgen.
Riesiges Potenzial
Seit dem Start der Keepoala-App im November 2021 konnten bislang mehr als zwei Tonnen CO2 durch vermiedene Rücksendungen eingespart werden. ➞ keepoala.com
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