Die Vielfalt der Eindrücke in diesem Haus kurz zusammenzufassen scheint schier unmöglich: Gemütlichkeit, Wellness und Genuss vereinen sich hier auf eine Weise, wie man sie nur selten erlebt – weil außergewöhnlich passionierte Menschen an diesem Ort zusammentreffen.
Kurz nach unserer Ankunft – und einem Willkommensdrink auf der rundum bepflanzten Gartenterrasse beim Restaurant – machen wir nach der Begrüßung durch Hoteldirektor Gregor Wenter im Rahmen einer Hausführung Bekanntschaft mit Mitarbeiterin Kathrin. Als Erstes führt sie uns in den Sepplstall, der einerseits den Firmensitz des Naturkosmetikherstellers „trehs“ und andererseits einen Veranstaltungssaal für bis zu 130 Personen beherbergt. Wir schnuppern und testen uns durch die Produkte, die mit Latsche, Rebwasser, Bergheu und Mondholz regional hergestellt werden. Die Akustik in sämtlichen Räumen ist durch die Dämmung mit Schafwolle und dem Hauptelement Holz eine besondere. Auf dem Weg zurück ins Hotel geht es vorbei am Küchengarten, der von traditionellen Zäunen begrenzt ist. Wir erfahren auch, dass es zwei eigene Quellen gibt – das frische Wasser, Bio-Säfte und Naturweine werden wir während des Aufenthalts noch ausreichend genießen.

Individuelle Spa-Freuden
Ebenso wie den Spa-Bereich mit traditionellen Holzwannen und High-Tech-Health-Geräten. Spa-Leiter Milo ist ein versiertes und Ruhe ausstrahlendes Gegenüber, wenn es darum geht, herauszufinden, welche Anwendung gerade am nötigsten gebraucht wird. Zur Wahl stehen hydrotherapeutische Anwendungen mit gezielten Wassermassagen, Duschanwendungen oder Vakuummassagen. Wir durften ein Elektrolyse-Fußbad testen und staunten nicht schlecht über die als Verfärbung und Schaum sichtbaren ausgeschiedenen Giftstoffe, die sich innerhalb von 30 Minuten zeigten. Die anschließende Infratherapie im sogenannten „Iyashi Dome“ schwemmte ebenfalls massig Toxine und Schlackenstoffe aus dem Körper. Das durchgewärmte Gefühl im ganzen Körper und die weiche Haut danach waren eine angenehme Begleiterscheinung. Es ist übrigens auch möglich, hier mehrtätige, ganzheitliche Kuren zu machen, die von leicht verdaulichen Gerichten mit fermentierten Zutaten oder speziellem Detox-Menü unterstützt werden.

Uralte Methoden in der lebendigen Küche
Wie gerne Gregor Wenter und das Küchenteam rund um Mattia Baroni tief in eine Materie eintauchen, wird nicht zuletzt beim Essen offensichtlich. Charmant ist der Fakt, dass zu allen neu kreierten Speisen auch das passende Geschirr konzeptioniert und im Haus hergestellt wird. Dass der Chef montags selbst in der Küche steht, hielten wir anfangs für einen Scherz, weil „Gregi“, wie er hier des öfteren vom Team genannt wird und was mit ein Zeichen für die hier gelebte Familiarität ist, es mit einem schelmischen Grinsen erzählte. Doch es bewahrheitete sich – und Achtung, Spoiler: Die Speisen schmeckten vorzüglich. Absolut erwähnenswert auch der Einblick, der uns in die „La FuGa“-Gerichte gewährt wurde. Hier handelt es sich um spezielle Degustationsmenüs mehrmals die Woche, wo der Kunst des Fermentierens viel Raum und Geschmack eingeräumt wird. Eine der Komponenten ist „Garum“, das aus der antiken Küche der Römer stammt und mundartlich als „lateinische Sojasauce“ bekannt ist. Dies wird der Intensität dieses wertvollen Lebensmittels jedoch nicht gerecht. Umami als wichtige Geschmackskomponente in der Küchenphilosophie des Hauses fällt als passenderes Stichwort im Gespräch. Was uns besonders gefällt: 1. Dass hier über den Tellerrand und zukunftsorientiert gedacht wird und vom Sarntal aus eine internationale Foodbewegung, an der der Nachhaltigkeitsberater von König Charles III., ein niederländische Geschmacksforscher sowie Spitzenköche teilnehmen, gestartet hat. 2. Niemals auf den Genuss vor Ort vergessen wird, indem z. B. die Orangenschalen vom Auspressen beim Frühstück als Orangen-Garum enden und selbst einfache Gerichte wie Spaghetti mit fermentierter Butter zur Signature-Mahlzeit geraten können.

Pure Erholung
Natürliche Freiräume zum Durchatmen und kulinarische Entdeckungen stehen in diesem ruhig gelegenen Hotel an der Tagesordnung. Der Spa-Bereich ist mit Outdoor- und Kneipp-Becken sowie Badezubern, sensationellem Ruheraum und Sauna wohl dimensioniert. Wer hier urlaubt, sollte sich unbedingt einen Tag mit Spa-Leiter Milo reservieren, der mit umfassendem Health- und Behandlungswissen individuelles Wohlbefinden schenkt.
Bad Schörgau
Health and Food Retreat
Putzen 24 I I-39058 Sarntal
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