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  • Peter Grett

DIE CURTICE BROTHERS STORY

Ein österreichisches Bio-Start-Up kehrt zurück zu seinen amerikanischen Wurzeln.


Ein Großteil der Konsumenten greift zu Ketchups, die vor allem Zucker und Konzentrat beinhalten. Dabei sollte ein guter Ketchup vor allem nach sonnengereiften Tomaten schmecken. Und deshalb kochen die „Curtice Brothers“ ihren gleichnamigen Ketchup aus frischen Bio-Paradeisern. Auch alle weiteren Zutaten wie Äpfel, Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili erzeugen Öko-Bauern in der Toskana mit viel Respekt für die Natur.


Bereits im Jahr 1868 begannen die Brüder und Gemüsehändler Edgar und Simeon Curtice in Rochester im US-Bundesstaat New York eine erste Ketchup-Produktion. Anfang des 20. Jahrhunderts war „Curtice Brothers“ noch eines der beliebtesten Ketchups in den USA - bis die Marke in den 1940er Jahren schließlich eingestellt wurde.


Damit endete die Historie der Marke Curtice Brothers - vorläufig. So lange jedenfalls, bis dem vielreisenden Unternehmer, bekanntem Keynote Speaker und Vapiano-Manager Mario C. Bauer, der bis zu 300 Nächte im Jahr in Hotels verbringt, bewusst wurde, dass beinahe überall auf der Welt ein ähnlicher Ketchup auf dem Tisch stand: ein Industrieprodukt mit knapp 30% Zuckeranteil, billigem Tomatenkonzentrat, der Rest Essig und Maisstärke.


„Obwohl unsere Ansprüche an Lebensmittel seit Jahren steigen, ist Ketchup auf einer niedrigen Qualitätsstufe stehen geblieben.“
Als Bauer dann in seinem Freundeskreis Bestätigung für sein Urteil fand, waren sich die Gleichgesinnten schnell einig, dass die Zeit reif sei, eine bessere Alternative zum gängigen „Ketchup-Einheitsbrei“ zu entwickeln und zu vermarkten.

Wiedergeburt einer Qualitätsmarke

Als sie dann auch noch auf die stillgelegte Marke „Curtice Brothers“ stießen, kauften Bauer und vier weitere „Brüder“ die Namensrechte, mit der festen Absicht, einen Ketchup so zu kochen, wie man ihn zu Hause für seine Familie zubereiten würde. Mit einem einfachen Rezept aus reifen Tomaten, ausbalanciert mit Gewürzen, Balsamico und nur wenig Zucker. So einfach das Produkt auch ist, so sehr hängt die angestrebte Top-Qualität von den mit viel Sorgfalt ausgewählten Zutaten ab. Dabei stehen an erster Stelle natürlich die Tomaten. Dass diese aus Italien stammen, sagt grundsätzlich wenig aus über ihre geschmackliche Güte. Schon vor Jahrzehnten „empfahlen“ etwa Saatguthersteller und Agrarkonzerne kleinen bäuerlichen Betrieben in Süditalien mit deutlichem Nachdruck, den Anbau der traditionellen, vorzüglichen Eiertomate „San Marzano“ zugunsten von Hybrid-Sorten aufzugeben. Deren hervorstechendste Eigenschaft besteht in ihrer Druckfestigkeit, damit sie den Transport zu den im Norden gelegenen Ketchup-Fabriken unbeschadet überstehen. Ihr Geschmack ist allenfalls zweitrangig. Und da diese Sorten auch nicht, wie früher üblich, vom Landwirt oder Gärtner aus selbst gewonnenem Saatgut nachgezogen werden können, tragen sie zur Abhängigkeit der Tomatenbauern von der Agrarindustrie bei. So sind diese nicht nur gezwungen, jede Saison neues Saatgut zu kaufen, sondern es wird ihnen ein festgesetzter Termin aufgezwungen, an dem Erntemaschinen die Pflanzen schließlich aus dem Boden reißen und die druckstabilen Früchte herausrütteln. Da die Qualität eines Endprodukts vor allem auch von der Güte seiner Zutaten abhängt, verwundert es angesichts der weitgehend geschmacksbefreiten „Industrie-Tomaten“ nicht, dass in Standard-Ketchups so viel Zucker als Geschmacksverstärker eingesetzt wird.


Aus der Toskana in die ganze Welt

Anders die erntefrischen Paradiesäpfel, welche Mario C. Bauers Curtice-Brüder für ihr Produkt verwenden. Sie stammen ausschließlich von ökologisch wirtschaftenden bäuerlichen Betrieben aus der Toskana. Hinzu kommen weitere frische Bio-Zutaten und rund 50 Prozent weniger Salz und Industriezucker als bei anderen Ketchups.


Zunächst exklusiv in Luxushotels und Top-Restaurants in elf europäischen Ländern angeboten, gibt es Curtice Brothers Ketchup inzwischen auch im Handel. Seit Beginn der Corona-Krise lancierte Curtice Brothers außerdem einen eigenen Online-Shop: Hier können sich Ketchup-Fans aus Deutschland, Österreich, UK, Frankreich und Niederlande neben dem veganen und glutenfreien Bio-Ketchup auch Bio-Mayonnaise mit Eiern aus Freilandhaltung und Bio-Senf nach einem speziellen belgischen Rezept bequem nach Hause liefern lassen.


Dass die Macher und Mitarbeiter des in Wien ansässigen Unternehmens auf einem richtig guten Weg sind, wurde ihnen bereits von der Jury des begehrten Great Taste Awards bestätigt, den Curtice Brothers für den besten Ketchup bereits dreimal in Folge gewann.

 

Drei mal drei!

Die Auszeichnung für den ­­Taste-Award wurde CB

bereits zum dritten Mal in Folge verliehen.

 

Heimkehr zu den Wurzeln

Heute gehören zur inzwischen internationalen „Familie“ des Bio-Ketchup-Produzenten neben Mario C. Bauer und Mitgründer Christoph Callies u.a. die erfolgreichen Gastronomen Andreas Karlsson aus London, Enrico Sodano aus Zürich, Philipp Zinggl aus Wien und Ehren Ashkenazi aus New York. Seit 2019 tragen zwei weitere hochkarätige Unternehmer mit ihrem Wissen und ihrem Investment zum Erfolg der Ketchup-Brüder bei: Henry McGovern, Gründer von AmRest, einer der größten Multi-Gastronomen Europas, und Clive Schlee, ehemaliger CEO der weltweit erfolgreichen Kult-Sandwich-Kette Pret A Manger glauben fest an die Marke und die Produkte von Curtice Brothers.


Nun wollen die Curtice Brothers sogar den US-Markt zurückerobern und das zusammen mit einem ganz besonderen Joint Venture Partner: Matt Betters Urgroßvater war einst einer der größten Anteilseigner von Curtice Brothers. „Jetzt setzt sein Urenkel den Weg mit uns gemeinsam fort. Das ist kein Zufall. Das Schicksal wollte, dass wir uns finden“, ist Mario C. Bauer überzeugt. Und damit nicht genug, denn ihm gelang es, für den Neustart Räume ausgerechnet in dem Gebäude in Rochester anzumieten, in dem das Unternehmen vor 152 Jahren gegründet wurde. Eine schönere Fortsetzung der Curtice Brothers-Story hätte man sich kaum ausdenken können.

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