Fahrräder aus Bambus? Was im ersten Moment ungewöhnlich klingt, ist keine neue Erfindung.
Das Kieler Start-Up my Boo hat diese Idee aufgegriffen und Fahrräder aus Bambus auf den Markt gebracht. Warum die Wahl des Herstellers auf Bambus gefallen ist, liegt unter anderem daran, dass die Pflanze sehr schnell nachwächst und sich ohne große Umweltbelastungen ernten lässt. Außerdem bindet der nachhaltige Rohstoff CO2.
Bambus eignet sich aufgrund seiner dämpfenden Eigenschaften und seiner natürlichen Stabilität bestens für Fahrradrahmen. Bambusrahmen sind ähnlich stabil wie ein Stahlmodell, allerdings jedoch so leicht wie eines aus Aluminium. Daher lassen sich solche Fahrräder auch sehr leicht transportieren. Zwar besteht der Rahmen überwiegend aus dem pflanzlichen Material, gänzlich auf Metallteile kann allerdings auch bei Bambus-Fahrrädern nicht verzichtet werden. Die Bambusrohre werden mithilfe von Aluminiumteilen aneinander befestigt. Um die Stabilität zu erhöhen werden diese Verbindungsstellen mit in Harz getränkten Hanfseilen umwickelt.
Die Fertigung der Bambus-Fahrradrahmen erfolgt in Ghana. Jeder Rahmen wird dort individuell in Handarbeit gefertigt - die Produktion eines Rahmens nimmt in etwa 80 Stunden in Anspruch. Die Region profitiert aber nicht nur durch die entstandenen Arbeitsplätze. Ein Teil der Erlöse fließt zusätzlich in Bildungsprojekte. So wird beispielsweise mit diesen Geldmitteln eine Schule finanziert. Die Endmontage der Fahrräder erfolgt in Kiel. Egal ob City-, Trekking- Rennrad, Mountainbike – das my Boo Bambus-Fahrrad wird in Deutschland in allen gängigen Variationen zusammengeschraubt. Entweder wie im Katalog oder nach individuellem Kundenwunsch und sogar als E-Bikes sind die Bambusfahrräder erhältlich.
Trotz des vergleichsweise sehr hohen Preises, die Spanne beträgt je nach Modell zwischen 1.800 und 4.500 Euro, verkauft das deutsche Start-Up pro Jahr mittlerweile rund 1.000 Bambusfahrräder an Händler in ganz Europa.
Jonas Stolzke (links) und Maximilian Schay
Ein Foto eines Bambusfahrrads inspirierte die beiden Firmengründer zur Gründung ihres Start-ups.
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